Porträt als Kunst

Meine besondere Kompetenz als Fotodesigner liegt in der Porträt-Fotografie jeglicher Spielart und Nutzung.

Die wenigsten Leute lassen sich aus reinem Selbstzweck und Spaß an der Freude fotografieren. Meistens gibt es einen Anlass von außen: Ein Geschenk wird gebraucht, ein Bewerbungsbild wird benötigt oder man wurde einfach von einem anderen dazu überredet, weil der oder die sich das so sehr wünschen.

Dennoch stellt sich auch bei »zweckgebundenen« Shootings erfahrungsgemäß recht schnell der Spaß an der Sache selbst ein. Deshalb möchte ich hier Werbung für das Porträt als Selbstzweck machen. Denn das hat den Vorteil, dass keinerlei Erwartungen dritter erfüllt werden müssen. Und das ist ein guter Ausgangspunkt dafür, wenn etwas Besonderes entstehen soll. Es eröffnet die Freiheit, mit allen Möglichkeiten zu spielen.

Auf der andern Seite habe ich die Erfahrung gemacht, dass auch Shootings, die einen so formalen Anlass wie ein Bewerbungsbild hatten, besondere Ergebnisse gezeitigt haben. In diesen Fällen ist es den Menschen, die ich fotografiert habe, gelungen ist, sich selbst neu zu sehen durch das Bild von sich.

Sich selbst in einem neuen Licht entdecken

Ich versuche das zu veranschaulichen: Ähnlich wie sich die eigene Stimme für die meisten Menschen fremd anhört, wenn sie sich die ersten Male auf einer Aufnahme hören, so kann auch ein Foto von sich selbst ein Gefühl von Fremdheit hinterlassen. Wenn diese Fremdheit durch Einfühlungsvermögen des Fotografen und kompetente Licht- und Bildgestaltung hervorgerufen wird, stellt gerade diese Fremdheit so etwas wie eine Tür dar: »So sehe ich aus?«, wundert man sich, oder: »So kann ich aussehen?« Und die nächste Frage ist dann: »Welchen Eindruck habe ich eigentlich von mir selbst, wenn ich mich so anschaue?« Oder: »Wer ist die eigentlich, die mich da so freundlich anlächelt?« Den meisten Leuten gelingt es, Spaß daran zu finden, durch diese Tür hindurch zu gehen. Sie entdecken auf diese Art ein neues, positives Verhältnis zu sich selbst, das auf eine ganz natürliche Weise ihr Selbstbewusstsein stärkt.

Ein Foto-Shooting eröffnet die Chance, sich selbst neu kennen zu lernen, indem man in die Rolle eines Fotomodells schlüpft. Nach getaner Arbeit kann man mit sich und der Welt zufrieden sein. Das ist ein schönes Gefühl, das seinen Sinn durchaus in sich selbst trägt – ein guter Selbstzweck also!

Noch eine Bemerkung zu Bewerbungsbildern

Wirklich gute und überzeugende Bewerbungsbilder (oder Porträts für andere geschäftliche Kontexte) entstehen eigentlich nur, wenn es der fotografierten Person in dieser Weise gelingt, sich selbst zu begegnen und sich selbst anzunehmen.

Meine Aufgabe sehe ich darin, dabei zu helfen, dass das gelingen kann. Denn auch Bewerbungsbilder wirken leblos, wenn ihnen jeder künstlerische Zauber fehlt. Dabei geht es nicht um neckische Effekte, sondern um Substanz und Authentizität. Dieser Charme lässt sich in der Regel aber nicht in zehn Minuten mal eben schnell erreichen. Es braucht genügend Zeit und die möchte ich gerne in meine Kundinnen und Kunden investieren.